Von Relikten des Römischen Reiches, dem Geburtsort des Eau de Cologne, einem der Schokolade gewidmeten Museum und einigen der größten Kunstsammlungen der Welt – die Erkundung der Kölner Museen gleicht einer Schatzsuche.
Römisch-Germanisches Museum
Direkt neben dem Kölner Dom gelegen, widmet sich das Römisch-Germanische Museum archäologischen Zeugnissen aus 100.000 Jahren Siedlungsgeschichte im Rheinland und dem römischen Erbe Kölns. Das Herzstück der Sammlung ist buchstäblich das berühmte Dionysos-Mosaik. Das Museum wurde auf den Fundamenten einer römischen Villa und um das 70 Meter hohe Meisterwerk herum errichtet, das einst den Boden des alten Speisesaals schmückte. Dreiunddreißig Jahre nach der Freilegung des Mosaiks im Jahr 1941 öffnete das Museum seine Pforten für die Öffentlichkeit. Einige weitere Highlights sind die weltweit größte Sammlung römischer Glasgefäße, Steinwerkzeuge und Waffen aus der Jungsteinzeit, filigrane Goldschmiedekunst der Merowinger und das rekonstruierte 15 Meter hohe Grab des römischen Legionärsveteranen Lucius Poblicius aus dem Jahr 40 n. Chr.
Wallraf-Richartz-Museum
Im Jahr 1824 vermachte der Universitätsprofessor und Kunstsammler Ferdinand Franz Wallraf seine Sammlung der Stadt Köln. Dreißig Jahre später stiftete der Kölner Kaufmann Johann Heinrich Richartz die Gelder für den Bau eines Museums zur Aufbewahrung der wertvollen Kunstwerke und gab dem Museum seinen Namen. Kölns ältestes Museum beherbergt auf drei Etagen europäische Kunst vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert, wobei jede Etage einer anderen Epoche gewidmet ist. Neben der umfangreichsten Sammlung impressionistischer und neo-impressionistischer Kunst in Deutschland, bestehend aus prominenten Kunstwerken von Monet, Renoir, Morisot, van Gogh, Cézanne, Rembrandt und Munch, zeigt das Museum mehrere barocke Gemälde von Rubens und Rembrandt. Lochners „Madonna in der Rosenlaube“, auch bekannt als „kölsche Mona Lisa“, ist das bemerkenswerteste Stück der gotischen Sammlung.
Farina Duftmuseum
Direkt gegenüber dem Wallraf-Richartz-Museum legen die älteste Duftfabrik der Welt und die Geburtsstätte des originalen Eau de Cologne. Die Buchung einer Führung ist obligatorisch und führt die Besucher durch 300 Jahre Duftgeschichte. Möbel, Kunstwerke und mehrere authentische Objekte aus der Produktionsstätte erzählen die Geschichte des italienischen Parfümeurs Johann Maria Farina. Der im Jahr 1709 in Köln erstmals den heute weltberühmten Duft kreierte. König Ludwig XV. und König Frederik der Große gehörten zu seinen berühmtesten Kunden. Besucher können an einzelnen Komponenten des Duftes schnuppern und auf dem Weg nach draußen ein Fläschchen des Originals erwerben. Führungen finden täglich statt und sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Japanisch und Russisch verfügbar.
Kölner Schokoladenmuseum
Auf 4.000 Quadratmetern erzählt das Kölner Schokoladenmuseum den Besuchern alles Wissenswerte über unsere Lieblingssüßigkeit. Die Ausstellung erkundet 5.000 Jahre Kulturgeschichte der Schokolade und folgt der Kakaobohne von der Röstung bis zur verpackten Schokoladentafel. Unterwegs schreiten die Besucher durch ein tropisches Gewächshaus mit gewachsenen Kakaobäumen, spähen durch Glasfenster auf die Maschinen bei jedem Schritt des Produktionsprozesses und gelangen zu einem drei Meter hohen Brunnen mit 200 Kilogramm geschmolzener Schokolade, die darauf warten, probiert zu werden. Das Museum bietet thematische Führungen in deutscher und englischer Sprache an, die Sie online buchen können.
EL-DE-Haus
Zwischen 1935 und 1945 war dieses Gebäude das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei Nazi-Deutschlands, der Gestapo. Heute beherbergt das Gebäude das Kölner NS-Dokumentationszentrum. Medienstationen beinhalten Interviews mit Zeitzeugen, historische Filme, Zeitungsartikel und andere Quellen, um Köln während des Dritten Reiches zu dokumentieren. Im Untergeschoss sind ehemalige Gefängniszellen und Folterräume im Originalzustand belassen worden. Und an den Wänden erinnern noch Inschriften ehemaliger Häftlinge an die grausame Vergangenheit.
Museum Ludwig
Nach dem Zweiten Weltkrieg schenkte Josef Haubrich der Stadt Köln seine Sammlung moderner Kunst, darunter Werke von Otto Dix, Emil Nolde und Marc Chagall. Dreißig Jahre später schenkten Peter und Irene Ludwig der Stadt Köln weitere 350 Kunstwerke, unter der Bedingung, dass die Stadt ein neues Museum baut. Ihre Spende legte den Grundstein für eines der bedeutendsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Europa und ist ein Muss für Touristen. Das Museum Ludwig verfügt über die größte Pop-Art-Ausstellung außerhalb der USA, 900 Picassos und bedeutende Werke von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Alexander Rodtschenko und anderen.
Rautenstrauch-Joest-Museum
Das Völkerkundemuseum erforscht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Weltkulturen in Vergangenheit und Gegenwart. Unterteilt in zwei Bereiche – Welt verstehen und Welt gestalten – betrachtet die Ausstellung alle Aspekte menschlicher Kulturen, einschließlich Lebenskonzepte, Religion und Identität. Die interaktiven Multimedia-Displays lassen die Besucher in fremde Kulturen eintauchen und andere Perspektiven einnehmen.
Kölner Karnevalsmuseum
Außerhalb der Innenstadt widmet sich ein Museum ganz der „fünften Jahreszeit“ in Köln. Von der Geschichte des beliebten Festes über Trachten, Aufnahmen festlicher Lieder bis hin zu Erklärungen der wichtigsten Vokabeln deckt das Gelände alle Fragen ab, die sich Faschingsbegeisterte und -anfänger stellen. Das Karnevalsmuseum ist jeden Monat an ausgewählten Tagen geöffnet und Besuchern wird empfohlen, sich vorher auf der Website umzusehen.
Deutsches Sport & Olympia Museum
Das Deutsche Sport- und Olympiamuseum nimmt seine Besucher mit auf eine Zeitreise vom antiken Griechenland bis in die Gegenwart und erinnert an Spitzensportler, Triumphe und Niederlagen der Sportgeschichte. Die Dauerausstellung zeigt Medaillen, Urkunden, Kleidung, Sportausrüstung, darunter Michael Schumachers Formel-1-Rennwagen Benetton Renault, und andere Erinnerungsstücke. Einige Themenbereiche konzentrieren sich unter anderem auf Olympia, deutsches Turnen und neue Trendsportarten. Aktive Teilnahme wird gefördert. Auf dem Dach können Besucher Fußball, Tennis und Volleyball spielen und dabei den Blick über den Rhein genießen.
Käthe Kollwitz Museum Köln
Käthe Kollwitz gilt als eine der bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands. Ihre Arbeit näherte sich düsteren Themen, die sich um Tod, Krieg und Armut drehen, sowie helleren Themen wie Liebe und der Sehnsucht nach Frieden. Im Museum sind Zeichnungen, Drucke, Plakate und Skulpturen ausgestellt. Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen Aspekte aus Leben und Werk des Künstlers.
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