Eine kurze Geschichte Dresdens

Ob Liebhaber der sächsischen Landeshauptstadt sie seit Jahrhunderten lieber „Elbflorenz“ oder einfach nur eine erstaunlich schöne Barockstadt nennen, Dresden war im Jahr 1945 kaum mehr als Trümmer. Dem Ende der NS-Diktatur folgten mehr als vier Jahrzehnte kommunistischer Herrschaft, bis die friedlichen demokratischen Revolutionen ab dem Jahr 1989 in ganz Osteuropa alles veränderten.

Bombardierung Dresdens

Wenn man Dresden heute besucht, kann man sich die völlige Zerstörung, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitten hat, nur schwer vorstellen. Die Stadt war zuvor im Visier britischer und amerikanischer Bomber gewesen. Aber Dresden blieb bis zum Ende des Krieges von größeren Zerstörungen verschont. Teile der Bevölkerung vermuteten, dass dies vielleicht der Vorsehung geschuldet war. Während andere sich versicherten, dass dies daran lag, dass die Alliierten die schiere Schönheit ihrer Stadt erkannten.

Eine zerstörte Stadt

Die Hartnäckigeren ahnten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis groß angelegte Bombenangriffe eintrafen. Anfang 1945 war klar, dass sich das genozidale Naziregime seiner Auflösung näherte, die Niederlage unmittelbar bevorstand und die Bombenangriffe der Alliierten zunahmen. Und dann, zwischen dem 13. und 15. Februar 1945, zerstörten alliierte Luftangriffe Dresden und töteten 25.000 hauptsächlich Zivilisten.

Dresden wird Kunststadt

Dresdens Ruf als einer der großen Kunst- und Architekturschätze Europas begann gewissermaßen auch mit der Zerstörung. Als im Jahr 1491 die halbe Stadt durch einen Brand verwüstet wurde. Die Stadt wurde eher im Renaissancestil wieder aufgebaut. Wobei der königliche Palast ein Paradebeispiel war, das im Jahr 1485 zum ständigen Wohnsitz der königlichen Familie geworden war. Im 16. Jahrhundert wurden die Stadtmauern modernisiert. Die Reformation wandelte die sächsische Religion in den Protestantismus um und der Landeshauptmann erhielt den Kurfürstenstand. Er gehörte also zu den wenigen Auserwählten, die künftige Kaiser wählen konnten.

Kurfürst Friedrich August II

August II., König von Polen und Kurfürst von Sachsen, ist Dresdens berühmtester Führer. Der Franzose Ludwig XIV., der wegen seiner legendären körperlichen Stärke den Spitznamen August der Starke erhielt, war sein Vorbild und machte sich daran, eine beeindruckende königliche Hauptstadt zu schaffen. Die Kosten spielten keine Rolle, was es seinen Lieblingsbauern ermöglichte, zum Beispiel den originalen Zwinger-Komplex zu schaffen, der mit großartigen Kunstwerken vollgestopft war. Darüber hinaus veränderte Augusts Faszination für die Töpferei die Geschichte der europäischen Kunst. Er importierte kostbares Porzellan aus China und Japan. Und seine nahe gelegenen Meißener Werke waren 1710 der erste Ort in Europa, an dem die Herstellung von Porzellan erarbeitet wurde.

Napoleon und die Moderne

Napoleon verlieh Friedrich August III. von Sachsen 1806 den Titel „König“, aber die Niederlage des französischen Kaisers gegen die Alliierten im Jahr 1815 bedeutete, dass Sachsen beim Wiener Kongress auf der falschen Seite stand und beträchtliche Gebiete an Preußen verlor. Nach Napoleon entschieden sich die Dresdner Stadtführer vernünftigerweise, die nicht mehr notwendigen und hinderlichen Stadtmauern abzubauen und sie mit der Eisenbahn mit Leipzig zu verbinden, als neue Stadtteile geschaffen oder ältere Siedlungen eingemeindet wurden. Bis 1875 hatte Dresden eine Bevölkerung von 200.000, die bis 1900 auf 500.000 anstieg, mit einer stärker industrialisierten Stadt, die Tausende vom Land anzog, um in der Schokoladen-, Zigaretten- und chemischen/pharmazeutischen Industrie zu arbeiten. Richard Strauss hat Musik in der Stadt uraufgeführt und die Künstlergruppe Die Brücke wurde zu einer der renommiertesten in Europa.

Erster Weltkrieg und Nazis

Ähnlich wie in ganz Deutschland bedeutete die Niederlage im Ersten Weltkrieg die Abdankung des sächsischen Königs und ein neu konstituiertes demokratisches Deutschland. Die Weltwirtschaftskrise ab 1928 traf Deutschland besonders hart, auch Dresden. Die Machtübernahme der Nazis im Jahr 1933 war für Europa katastrophal. Unter den sechs Millionen ermordeten europäischen Juden wurde die Dresdner Jüdische Gemeinde fast vollständig zerstört – 173 überlebten das NS-Regime. Darunter der heute berühmte Romanist Victor Klemperer, der ein erstaunliches Tagebuch seines Lebens unter den Nazis hinterließ.

Kommunismus und sein Untergang

Das Nachkriegssachsen geriet unter kommunistische Herrschaft. Und seine Hauptstadt Dresden begann mit dem Wiederaufbau, wobei einige klassische Dresdner Barockgebäude nachgebaut wurden. Bis zum Jahr 1963 gab es einen neuen Zwinger, bis zum Jahr 1985 eine neue Semperoper. Auch die berühmten Demonstrationen für Demokratie im Jahr 1989 in der DDR zogen die Dresdner auf die Straße. Seit dem Fall der Berliner Mauer hat der Kapitalismus westlicher Prägung Gewinner und Verlierer hervorgebracht. Obwohl Dresden im Vergleich zu anderen Großstädten im ehemaligen Osten insgesamt prosperiert ist. Während die rechtsextreme nationalistische, ausländerfeindliche und fanatisch antimuslimische Pegida Schlagzeilen auf der ganzen Welt gemacht hat, geht es Dresden wirtschaftlich gut. Insbesondere mit einer relativ niedrigen Arbeitslosenquote.

Hightech-Florenz an der Elbe

Im Jahr 2004 hat die UNESCO das Dresdner Elbtal aufgrund des Baus der Waldschlösschenbrücke von der Liste des Weltkulturerbes gestrichen. Beschrieben als vierspurige Brücke im Herzen der Kulturlandschaft, was dazu führte, dass das Anwesen seinen außergewöhnlichen universellen Wert, wie es eingeschrieben wurde, nicht behalten konnte. Dennoch steigen die Touristenzahlen und der Spitzname „Silicon Saxony“ spiegelt den Ruf der Region als enorm wichtiges Hightech-Industriezentrum wider. Gleichzeitig wurden klassischere Dresdner Gebäude umgebaut und restauriert. Sodass es neben seinem Ruf als enorm wichtige Hightech-Hauptstadt auch seinen Ruf als Elbflorenz bis zu einem gewissen Grad bewahrt hat.

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